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Next-Generation Sequencing 

Etwa 30 Jahre lang beherrschte für das Entziffern des DNA-Codes die sogenannte Sanger Sequenzierung (benannt nach dem Nobelpreisträger Fred Sanger) den Markt. Inzwischen haben neuste Technologien jedoch zu einer Revolution geführt.
Die aktuellen Next-Generation Sequencing-Geräte können mit geringem personellen Aufwand innerhalb von 24 Stunden so viele Daten erzeugen, wie zuvor hunderte von „Sanger-Typ Kapillar“-Sequenzierern. Dabei verbergen sich hinter dem Begriff Next-Generation Sequencing verschiedene Methoden.
Die Pyrosequenzierung macht sich beispielsweise ein Enzym (Luziferase) zunutze, das auslesbare Lichtimpulse erzeugt und wird oft zur sogenannten de novo-Sequenzierung bisher völlig unbekannter DNA verwendet. Eine andere Methode nutzt die Brücken-Amplifikation, bei der sehr viele kurze Stücke der Erbsubstanz auf einer Platte kleben und gleichzeitig Base für Base entschlüsselt werden. Diese Methode vermag hohe Datenmengen zu erzeugen und ist besonders hilfreich, wenn bereits eine Referenzsequenz zur Einordnung der Sequenzschnipsel vorhanden ist. Ligationsbasierte Methoden sind wiederum ideal geeignet, um gezielt nach bereits bekannten Sequenzen (z. B. Genvarianten, die ein Krankheitsrisiko bedeuten können) zu suchen.
Durch diese Innovationen wird hochparalleles und schnellstes Arbeiten zu immer günstigeren Preisen möglich, während die Prozesse stetig verbessert und weitere Technologien entwickelt werden.